Französisches Erbe

Eine lokale Unternehmerin zeigt ihre ganz persönlichen Einblicke von Paris.
Modeunternehmerin und Geschäftsinhaberin Eloïse Gilles posiert mit einem Fächer der aktuellen Kollektion von Duvelleroy.
Eloïse Gilles
Miteigentümerin von Duvelleroy

Als sich für Eloïse Gilles und Raphaëlle de Panafieu die Gelegenheit ergab, die größte Fächerwerkstatt in Paris aus dem 19. Jahrhundert neu aufzubauen, ließen sich die beiden Freundinnen und Insiderinnen der Modeindustrie diese Chance nicht entgehen.

Nachdem sie Duvelleroy gekauft hatten und die ursprüngliche Infrastruktur so gut es ging wieder aufgebaut hatten, feierten die Partnerinnen im Jahr 2010 das Debüt ihrer ersten Produktlinie – einer 12-teiligen Kollektion eleganter Seiden- und Federfächer – und haben die vergangenen sechs Jahre damit verbracht, diesen aus der Mode gekommenen Schmuckstücken einen französischen Touch zu verleihen und sie so wieder tragbar zu machen.

Die Ausstellungsräume des Duvelleroy in der 17 rue Amélie im siebten Arrondissement.
Königlicher Ursprung
Ein tiefer Einblick in die Archive des Duvelleroy

Gilles und Panafieu verbrachten ihr erstes Geschäftsjahr damit, die Ausstattung des Duvelleroy so gut es ging aufzubereiten, Kontakt mit erfahrenen Künstlern und ehemaligen Mitarbeitern aufzunehmen und die riesigen Archive des Geschäfts zu sortieren.

Was sie dabei entdeckten, war eine Schatzkammer gefüllt mit Kunstwerken: von Hand gezeichnete Skizzen vom Originalbesitzer und Fotografien von Königinnen mit den Kreationen von Duvelleroy in den Händen – allesamt Reliquien aus der glänzenden Vergangenheit des Unternehmers als Modeschöpfer für die elegantesten Adligen und Patrizier in Europa.

Heutzutage entwirft Duvelleroy einzigartige handgefertigte Fächer für luxuriöse Käufer und Marken der ganzen Welt.
Antik und modern
Ein historischer Modeschöpfer ist wiedergeboren

Gilles und Panafieu sind für ihre limitierten Auflagen an handgefertigter funktioneller, tragbarer Kunst bekannt. (Prêt-à-porter und Haute Couture-Handfächer sowie Federschmuck sind für 300 USD bis 3500 USD erhältlich)

Die Herstellung eines jeden einzelnen Exemplars des Maison Duvelleroy dauert etwa 20 Stunden und geht durch die Hände von mindestens vier Kunsthandwerkern – Plissierern, Stickern und Spezialisten, die die Federn mit goldenen und silbernen Mustern versehen – bevor der Fächer schließlich in der Werkstatt in Südfrankreich zusammengesetzt werden kann.

Lokale Empfehlungen

Wo sich die verborgenen Schätze der Stadt finden lassen

Eloïse Gilles gilt als Reformerin mit Hochachtung für die französische Tradition. Als Modedesignerin, Tastemaker und Stylistin hat sie im Maison Duvelleroy gemeinsam mit ihrer Partnerin in ihrer limitierten Auflage eine Art Symbiose zwischen Antike und Modernität in Form von handgefertigten Fächern geschaffen.

Wo und wann aber lässt sich Gilles inspirieren? In Momenten, in denen sie aus zeitgenössischer Perspektive in die Vergangenheit und Tradition eintaucht. Hier sehen Sie ihr kleines schwarzes Buch von Paris.

Erleben Sie, was angesagt ist.

Entdecken Sie Marais aus Sicht eines Designers.

Auf der Suche nach Designeinflüssen oder einfach nur der neuesten Mode hat Eloïse Gilles ein Ziel: das altehrwürdige Viertel Marais im dritten Arrondissement. Das ArtMetal Framex (17 rue Pastourelle, 3. Arr.) ist ein absolutes Muss für Freunde von dekorativem Modeschmuck, selbstgemachten Knöpfen im Militärstil oder antiken Metallmöbeln und -beschlägen.

Wenn sie zarte französische Spitze oder herrlichen Tüll benötigt, besucht die Designerin das Tuchmacherviertel Sentier und dort Sophie Hallette (3 rue Saint-Fiacre, 2. Arr.), einen Premiumhersteller, der seit 130 Jahren Couture-Designer wie Christian Dior, Pierre Balmain und Alexander McQueen beliefert. Sowohl Kate Middletons als auch Amal Clooneys Brautkleider bestanden komplett aus Spitze von Sophie Hallette, aber auch für viele bezaubernde Kleider der Modelegenden Marilyn Monroe, Elizabeth Taylor und Jacqueline Kennedy Onassis wurden diese zarten Kunstwerke verwendet.

Komposition aus französischer und japanischer Küche

Die Clown Bar ist eine ernst zu nehmende Location – auch wenn der Name dies nicht unbedingt vermuten lässt.

Erleben Sie im angesagten Viertel Oberkampf ein avantgardistisches Restauranterlebnis in der Clown Bar (114 rue Amelot, 11. Arr.), die nur wenige Meter vom Cirque d'Hiver entfernt liegt. Als Homage an ihre Anfänge, als der Ort als Bar vor allem bei Entertainern nach Feierabend beliebt war, wurde er mit einzigartigem clownesken Kitsch unsterblich gemacht.

Das Restaurant wurde im Jahr 2014 von Sven Chartier und Ewen Lemoigne übernommen und ist dekoriert mit Keramikfliesen im Zirkusstil, jonglierenden Clowns als Leuchtkörper sowie einer handbemalten Glasdecke, die den „Moonstruck Pierrot“ abbildet. Die Speisen der Clown Bar sind jedoch kein Witz. Freuen Sie sich auf professionell zubereitete Menüs des Kochs Sota Atsumi, dessen saisonale französische Gerichte mit japanischem Touch perfektioniert werden – wie die frischen Langusten mit Tempura oder Forellen-Sashimi mit Himbeeren – und von Restaurantkritikern zu den Besten der Stadt gewählt wurden.

Auf zur Rive Gauche

Ein perfekter Nachmittag für einen Spaziergang an der Rive Gauche

Selbst an sehr hektischen Tagen ist es wichtig, sich auszuruhen und neue Energie zu schöpfen. Wenn Gilles Meditation und Entspannung braucht, drückt sie im Rasa Yoga (21 rue Saint-Jacques, 5. Arr.) auf die Reset-Taste. In diesem Boutique-Studio werden Ashtanga-, Hatha- und Vinyasa-Yogakurse, ganzheitliche Spabehandlungen sowie sanfte Massagetherapien angeboten.

Mit klarem Geist und neuer Energie macht Gilles nach ihrem Kurs gerne einen Zwischenstopp bei Shakespeare and Company (37 Rue de la Bûcherie, 5. Arr.), einem Buchladen mit englischsprachiger Literatur am Rive Gauche gegenüber des Notre-Dame.

Im Jahr 1951 vom amerikanischen Auswanderer George Whitman gegründet, ist das Geschäft für seine große Auswahl an Büchern sowie geschätzt 30.000 „Tumbleweeds“ – Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle auf Durchreise – berühmt, die über die Jahre hier gewohnt haben.